2 Wochen Test der Medtronic CGMS in Kombination mit einer Paradigm-Pumpe

by Jochem de Wit
(Schwoich, Tirol, Austria)

Grunddaten:
M, 37 Jahre, 193cm, 90 kg, Type I Diabetes seit 1991, Insulinpumpenträger seit 2001. HbA1c seit vielen Jahren meistens zwischen 6,0 und 6,5, jedoch mit stark schwankenden BZ-Werten nach oben und nach unten. Trotz zweier BGAT (Blood Glucose Awareness Trainigs) zunehmende Wahrnehmungsschwierigkeiten bei Hypoglykämien.

Im Sommer 2008 (das ist schon eine Weile her) habe ich 2 Wochen lang eine Metronic Paradigm-Insulinpumpe mit angehängtem BZ-Sensor getestet. Das Hauptziel war herauszufinden, ob der Sensor helfen kann, Hypo- und Hyperglykämien frühzeitig zu erkennen und so die Entstehung gravierend niedriger und hoher BZ-Werte zu verhindern.

Der Sensor wurde täglich nach Vorschrift kalibriert unter Einberechnung der Verzögerungsfaktors zwischen BGSM mit kapillarem Blut und CGM im subkutanen Fettgewebe.

Die ersten Tage waren von regelmäßigen Hypo-Alarmen gekennzeich. Selbstverständlich habe ich den Wert immer sofort mit meinem "normalen" BZ-Messgerät überprüft, aber die Werte lagen immer deutlich über 100 mg/dl, einmal sogar bei 251 mg/dl. Ein tendenzieller Vergleich zwischen meinen normalen Messwerten mit kapillarem Blut und den vom Sensor ermittelten BZ-Profilen ergab, dass zwischen beiden kein sinnvoller Zusammenhang erkennbar war.

Nach einigen Tagen wurde der "Daueralarm", wie ich ihn mitlerweile nannte, zu nervig. Nach Rücksprache mit meinem Diabetesberater im BKH Schwaz (Tirol,A) habe ich die Voraussetzungen, bis die Pumpe aufgrund der vom BZ-Sensor übermittelten Daten Alarm schlägt, so weit wie möglich aufgeweitet. Der störende Daueralarm war damit Geschichte, aber eine Warnung vor einer Unter- oder Überzuckerung (die in dem Sinn sowieso nicht funktioniert hatte) war auch nicht mehr gegeben.

Die Medtronic-Insulinpumpe hat während dieser zwei Wochen einwandfrei gearbeitet. Der Sensor hat jedoch weiterhin BZ-Kurven von sich gegeben, die einem Zufallsgenerator entstammen hätten können. Ein weiterer gründlicher Vergleich aller Messwerte aus diesen beiden Wochen (kapillares Blut & Sensor) ergab nach wie vor keinen sinnvollen Zusammenhang, die vom Sensor ermittelten Werte ensprachen den kapillaren BZ-Werten nicht einmal tendenziell.

Enttäuscht habe ich Sensor und Pumpe dem Medtronic-Vertreter zurückgegeben. Als Naturwissenschaftler erkenne ich selbst, ob ein sinnvoller Zusammenhang besteht und ob der Sensor für mich von Nutzen sein kann. Wenn ein Vertreter dann noch beginnt, eine mehr als fantasiereiche Interpretation in die Daten hineinzulegen, dann muss ich aufhören. Vielleicht in einigen Jahren wieder, nach einigen weiteren Sensor-Upgrades.

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Aug 25, 2014
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Gefakte Berichte? NEW
by: Anonymous

Ist doch schön, wenn man solche Berichte liest im Internet. Gekaufte Aerzte, gefakte Berichte und schon sprudeln die Milliarden, auf Kosten vieler Menschen, die mit eben diesen, oder anderen Geräten der Firma Medtronic Ihr Leben verloren, bedingt auf mangelhafte Herzschrittmacher uvm.

Hauptsache die Aktionäre sind zufrieden!

Mar 13, 2013
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Nachtrag - Stand November 2011
by: Jochem de Wit

Ende des Jahres 2011 habe ich das Medtronic CGMS-System, das mittlerweile mit der in "Veo" umbenannten Insulinpumpe zusammenarbeitet, nochmals getestet. Die Daten, die der Sensor während dieses neuerlichen Tests von sich gegeben hat, machen mir schon viel mehr Hoffung!

Mit regelmäßiger Kalibrierung erkennt das System tendenziell in welcher Höhe sich der Blutzucker grad befindet bzw. in welche Richtung er sich bewegt. Die Werte, die der Sensor von sich gibt, mögen zum Großteil immer noch weit neben den Werten liegen, die ich parallel dazu mit einem normalen Blutzuckermessgerät bestimme.

Dennoch - wenn der Sensor 300 mg/dl anzeigt habe ich einen hohen Blutzucker. An sich ist's egal ob der in Wirklichkeit bei 200 oder doch bei 400 mg/dl liegt, hoch ist hoch und das kann mir der Sensor sagen. Zeigt der Sensor 70 mg/dl an, dann kann das bei mir in Wirklichkeit alles zwischen 40 und 110 mg/dl bedeuten.

Ich habe die Werte von Sensor in ein Diagramm (X=Zeit, Y=Messwert) umgewandelt und meine normal gemessenen Blutzuckerwerte darin ebenfalls dargestellt. Unter Berücksichtigung des Sensor-Verzögerungsfaktors sehe ich einen deutlichen Zusammenhang zwischen beiden Kurven. Das ist um Welten besser als das Ergebnis, das ich nach meinem ersten Versuch im Jahre 2008 hier posten durfte!

Alltagstauglich ist das System für mich derzeit schon, aber die "Hoch"- und "Niedrig"-Alarme würde ich immer noch quasi abstellen. Diese Funktionen produzieren immer noch einen vergleichsweise sehr hohen Anteil an losen Alarmen, der den beruflichen wie auch privaten Alltag einfach wie ein Leitmotiv durchzieht. Bei mittlerweile GsD wieder brauchbarer Hypowahrnehmung verzichte ich gerne darauf.

Nächste Schritte für Medtronic: Abweichungen in den Griff bekommen (z.B. Verzögerung Sensor:BZ minimieren; Funktion und Prozedur, mit denen der Sensor anhand von BZ-Werten kalibriert wird, optimieren).

Mar 13, 2013
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Nachtrag - Stand November 2011
by: Jochem de Wit

Ende des Jahres 2011 habe ich das Medtronic CGMS-System, das mittlerweile mit der in "Veo" umbenannten Insulinpumpe zusammenarbeitet, nochmals getestet. Die Daten, die der Sensor während dieses neuerlichen Tests von sich gegeben hat, machen mir schon viel mehr Hoffung!

Mit regelmäßiger Kalibrierung erkennt das System tendenziell in welcher Höhe sich der Blutzucker grad befindet bzw. in welche Richtung er sich bewegt. Die Werte, die der Sensor von sich gibt, mögen zum Großteil immer noch weit neben den Werten liegen, die ich parallel dazu mit einem normalen Blutzuckermessgerät bestimme.

Dennoch - wenn der Sensor 300 mg/dl anzeigt habe ich einen hohen Blutzucker. An sich ist's egal ob der in Wirklichkeit bei 200 oder doch bei 400 mg/dl liegt, hoch ist hoch und das kann mir der Sensor sagen. Zeigt der Sensor 70 mg/dl an, dann kann das bei mir in Wirklichkeit alles zwischen 40 und 110 mg/dl bedeuten.

Ich habe die Werte von Sensor in ein Diagramm (X=Zeit, Y=Messwert) umgewandelt und meine normal gemessenen Blutzuckerwerte darin ebenfalls dargestellt. Unter Berücksichtigung des Sensor-Verzögerungsfaktors sehe ich einen deutlichen Zusammenhang zwischen beiden Kurven. Das ist um Welten besser als das Ergebnis, das ich nach meinem ersten Versuch im Jahre 2008 hier posten durfte!

Alltagstauglich ist das System für mich derzeit schon, aber die "Hoch"- und "Niedrig"-Alarme würde ich immer noch quasi abstellen. Diese Funktionen produzieren immer noch einen vergleichsweise sehr hohen Anteil an losen Alarmen, der den beruflichen wie auch privaten Alltag einfach wie ein Leitmotiv durchzieht. Bei mittlerweile GsD wieder brauchbarer Hypowahrnehmung verzichte ich gerne darauf.

Nächste Schritte für Medtronic: Abweichungen in den Griff bekommen (z.B. Verzögerung Sensor:BZ minimieren; Funktion und Prozedur, mit denen der Sensor anhand von BZ-Werten kalibriert wird, optimieren).

Mar 13, 2013
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Nachtrag - Stand November 2011
by: Jochem de Wit

Ende des Jahres 2011 habe ich das Medtronic CGMS-System, das mittlerweile mit der in "Veo" umbenannten Insulinpumpe zusammenarbeitet, nochmals getestet. Die Daten, die der Sensor während dieses neuerlichen Tests von sich gegeben hat, machen mir schon viel mehr Hoffung!

Mit regelmäßiger Kalibrierung erkennt das System tendenziell in welcher Höhe sich der Blutzucker grad befindet bzw. in welche Richtung er sich bewegt. Die Werte, die der Sensor von sich gibt, mögen zum Großteil immer noch weit neben den Werten liegen, die ich parallel dazu mit einem normalen Blutzuckermessgerät bestimme.

Dennoch - wenn der Sensor 300 mg/dl anzeigt habe ich einen hohen Blutzucker. An sich ist's egal ob der in Wirklichkeit bei 200 oder doch bei 400 mg/dl liegt, hoch ist hoch und das kann mir der Sensor sagen. Zeigt der Sensor 70 mg/dl an, dann kann das bei mir in Wirklichkeit alles zwischen 40 und 110 mg/dl bedeuten.

Ich habe die Werte von Sensor in ein Diagramm (X=Zeit, Y=Messwert) umgewandelt und meine normal gemessenen Blutzuckerwerte darin ebenfalls dargestellt. Unter Berücksichtigung des Sensor-Verzögerungsfaktors sehe ich einen deutlichen Zusammenhang zwischen beiden Kurven. Das ist um Welten besser als das Ergebnis, das ich nach meinem ersten Versuch im Jahre 2008 hier posten durfte!

Alltagstauglich ist das System für mich derzeit schon, aber die "Hoch"- und "Niedrig"-Alarme würde ich immer noch quasi abstellen. Diese Funktionen produzieren immer noch einen vergleichsweise sehr hohen Anteil an losen Alarmen, der den beruflichen wie auch privaten Alltag einfach wie ein Leitmotiv durchzieht. Bei mittlerweile GsD wieder brauchbarer Hypowahrnehmung verzichte ich gerne darauf.

Nächste Schritte für Medtronic: Abweichungen in den Griff bekommen (z.B. Verzögerung Sensor:BZ minimieren; Funktion und Prozedur, mit denen der Sensor anhand von BZ-Werten kalibriert wird, optimieren).

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