Eine
erfolglose Blutzucker-Korrektur ist oft ein Hinweis auf eine
Lipohypertrophie. Insulin ist ein Hormon, das die Fettzellen an der Einstichstelle wachsen
lässt, wenn man diese Spritzstellen nicht regelmäßig wechselt. Bevor eine solche Fettgewebsvermehrung entsteht,
vergehen meist Monate (und bis sie verschwinden noch viel länger!). Die allmähliche Verschlechterung der Blutzuckerwerte bleibt zuächst oft unbemerkt. Häufig sind die Blutzucker drei bis vier Stunden nach dem Essen immer noch erhöht; bei Korrektur gibt es dann einen Absturz und eine heftige Hypoglykämie!
Nicht immer ist eine Spritzstellenveränderung gleich zu setzen mit einer
Fettgewebsvermehrung, wie an den folgenden Beispielen deutlich wird:
Ein
Patient mit langjährigem Diabetes und schwerwiegenden Herz- und
Gefäßproblemen, bis dahin mit Tabletten behandelt, wird zur Schulung und
Umstellung auf Insulin überwiesen. Die Umstellung erfolgt ohne
Schwierigkeiten, die BZ-Werte sind am Ende der einwöchigen Schulung
überwiegend im Zielbereich.
Zwei Wochen später meldet sich der
Patient, weil die Blutzucker trotz Korrektur permanent hoch sind.
Zwischenzeitlich war eine Herzkatheteruntersuchung erfolgt und ein Stent
eingesetzt worden. Vorschlag: Basis-Insulin schrittweise erhöhen! -
Nach zwei weiteren Wochen ist keine entscheidende Besserung eingetreten.
Beim Besuch in der Praxis fallen die Injektionstellen auf: sie sind
vergrößert, geschwollen, schmerzhaft und blutunterlaufen. Der Patient
hatte nach dem Eingriff eine Mehrfachkombination von gerinnungshemmenden
Medikamenten erhalten, die auch weiterhin unverzichtbar waren!
Das Sonogramm bestätigt Einblutungen ins Unterhautfettgewebe.
Unter Verwendung von kürzeren Kanülen und durch den Verzicht, eine Hautfalte bei der Injektion zu bilden, werden die Einblutungen geringer und die Blutzucker-Werte allmählich wieder besser!
Blutzucker-Korrektur nach dem Essen
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