Ein Leben ohne CGM - für mich - unvorstellbar !
by Martina Wagner
Ich bin seit 1985 Typ1-Diabetikerin (diagnostiziert erst im Alter von 18 Jahren). Seit 2008 Insulinpumpenträgerin und seit Dezember 2009 ununterbrochen bis heute erfolgreiche CGM-Trägerin. Für mich ist ein Leben ohne CGM unvorstellbar. Daher möchte ich gerne auch auf dieser Seite über meine persönlichen Erfahrungen berichten.
Ich profitiere außerordentlich von der CGM-Technologie (Freestyle Navigator). Mein HbA1c ist sogar leicht angestiegen von 5,6 auf 6,2 bis 6,4. Hypoglykämien kommen dafür überhaupt nicht mehr vor und das ist der wunderbarste Vorteil meiner CGM-Anwendung. Auch werde ich nicht mehr genötigt, aus Schutz vor drohenden Hypoglykämien, zu hohe Blutzuckerwerte als unausweichlich akzeptieren zu müssen.
Ich hoffe sehr, dass endlich alle Diabetologen einsichtig werden, in der CGM-Anwendung segensreiche und für uns Patienten gewinnbringende Vorteile zu sehen. Natürlich erfordert die Schulung und Betreuung der Patienten Zeit. Es müssen Gutachten geschrieben und spezielle Schulungen angeboten werden, damit der Diabetiker gut mit den Systemen zurecht kommt. Je nach intellektuellen Fähigkeiten bedeutet dies natürlich einen ganz erheblichen Mehraufwand, den unser derzeitiges Gesundheitssystem nicht bereit ist zu investieren.
Nie wieder möchte ich von namhaften Diabetologen hören und lesen müssen, dass fünf bis sechs leichetre Hypoglykämien in der Woche normal sind, wenn man als Diabetiker gut eingestellt sein möchte. Wie gefährlich ist denn solch eine Aussage?
Ich trage die Sensoren meines System, entgegen der zulässigen Empfehlung des Herstellers, deutlich länger wie nur 5 Tage. Hierzu werde ich quasi auf Grund verweigerter Kostenübernahme genötigt. Und Gott sei Dank ist die Anzeige weit über 20 Tage hinaus zuverlässig, präzise und genau.
Für mich weiterhin ausschlaggebend ist die Tatsache, dass ich jetzt sehr viel leichter Einblicke gewinnen kann über die jeweilige Insulinsensitivität.
Dadurch gelingt es mir endlich meine Insulintherapie perfekt anzupassen und zu steuern.
Jetzt sehe ich, dass in der Vergangenheit, bei nicht Erreichen meiner Therapieziele, der Fehler gar nicht bei mir selbst lag, sondern in einer sich ständig ändernden Insulinsensititität begründet ist. Dadurch werden permanent Anpassungen der BE-und Korrekturfaktoren sowie Basaltratenprofile nowendig.
Das nachfolgende kann ich hier auch gerne öffentlich sagen. Ich benötige in den 5 Tagen Sensorenlaufzeit lediglich 5 Blutzuckerteststreifen zur Kalibrierung des Systems(Komme also mit 30 Blutzuckermessungen pro Monat hin!) Ich führe keine weiteren Blutzuckermessungen durch und mache alleine von der Anzeige des Navigators meine Therapieentscheidungen abhängig. Natürlich vertraue ich dem System nicht blind und behalte auch immer im Hinterkopf, dass eventuell nicht korrekte Werte angezeigt werden könnten. Aber läuft man da nicht auch Gefahr bei den herkömmlichen Blutzuckermessungen?
Für mich sind CGM, CSII und kurzwirsame Insulinanaloga ein unschlagbares Team.
Und gerade die Vorteile der CGM-Technologie sind überragend. Die Trendanzeige und die Glukoseverlaufsprognose sind jeder herkömmlichen Blutzuckermessung weit überlegen.
Ich hoffe und wünsche sehr, dass sich noch mehr Diabetiker dazu entschließen ein CGM-System zu testen und wenn von den eigenen Diabetologen nicht unterstützt -bleiben Sie hartnäckig. Ich persönlich hätte es mir niemals im Vorfeld vorstellen können, dass ich so wahsinnig profitiere von meinem CGM.
Ich habe von einem Patienten erfahren, dass ein CGM-System hilfreich sein könnte. Und ich muss gestehen, die Initiative zu einem CGM-System ging alleine von mir aus. Hätte mir mein Arzt ein solches System empfohlen - hätte ich es dann wirklich ausprobiert? Ich denke eher - Nein. Daher ist es mir wichtig über meine Erfahrungen zu berichten, damit sich Patienten eigenständig ein Bild machen können.
Ich lasse mich sogar zur folgenden Aussage hinreißen: "Ich fühle mich heute als geheilte Typ1-Diabetikerin".
viele Grüße
Martina Wagner