by Thomas
(NRW)
Ich habe 2004 DM Typ 1 und seitdem immer ICT (seit Jahren Liprolog und Levmimir) durchgeführt. Aber fast immer nur von Wert zu Wert gelebt und schwankende Hba1c-Werte gehabt. Ich nutze als BZ Messgerät One Touch Ultra und habe mir immer mal die Statistik der Mittelwerte angeschaut, das aber nur 1-2 mal pro Woche. Dementsprechend habe ich oft viel zu hohe BZ-Werte eingefahren, ohne dass ich daraus Konsequenzen gezogen hätte.
Seit November habe ich nun den DexCom Seven Plus und ich möchte die folgenden Aspekte nennen, die mir wesentlich für die Benutzung eines CGM Systems erscheinen:
- man sieht bei den gemessenen Glucosewerten und dem zeitlichen Verlauf immer wo es lang geht, man sieht nicht nur Einzelwerte, sondern wie die Tendenz des Verlaufes ist. Nach ein bisschen Übung und Gewöhnung erkennt man früh, wo es hingeht und kann frühzeitig eingreifen.
- man bekommt mit, wenn der Blutzucker nach oben oder nach unten durchschießt, dann kann man rechtzeitig und schnell korrigieren.
- vorher hatte ich immer Respekt vor Unterzuckerungen, daher habe ich fast immer zu defensiv gespritzt. Jetzt habe ich im Laufe der Zeit gelernt, wieviel ich spritzen kann, ich bekomme es ja mit, wenn ich zu tief komme. Dann wird halt Zucker eingeworfen. Aber das ist nach 2-3 Monaten besser geworden. Heute kann ich das Risiko eingehen, zu unterzucken, da ich bei 90 mg/dl merke wie schnell der Abfall bzw. groß die Steigung ist. Geht's schnell bergab (Messwerte alle 5 Minuten), dann gibt's mehr Zucker, geht's langsam bergab, dann nur ein bisschen Zucker. Der Blutzucker schwingt dann bis zur nächsten Mahlzeit ein, so dass ich immer vor dem Essen um die 100 mg/dl bin. DAS GINGE GAR NICHT OHNE CGMS !!!
- Postprandial war ich fast immer über 200 mg/dl oder gar 250 mg/dl und mehr. Gespritzt habe ich immer erst zum Essen. Jetzt weiß ich sehr genau, welchen Spritz-Ess-Abstand ich ungefähr einhalten sollte, um unter 180 zu bleiben. Die obere Warnschwelle war anfangs beim DexCom auf 240 mg/dl eingestellt, damit es nicht allzu oft Alarm gab. Ich habe die Grenze im Laufe der Zeit auf 180 runter setzen könne. Insbesondere am Morgen spritze ich jetzt den Bolus direkt nach dem Wachwerden, also ca. 30-40 min vor dem Frühstück (und nicht mehr erst zum Frühstück) und ich komme nach dem Frühstück (meistens der höchste pp-Peak am Tag) auch unter 180 durch !!! Das ist neben der frühen Warnung vor eine Unterzuckerung wohl der beste Effekt des DexCom bisher !!!
- der morgentliche Anstieg (Dawnsyndrom) lässt sich viel besser einschätzen. Durch Experimentieren mit der Levimir-Dosis und mit dem Zeitpunkt (nicht mehr beim Schlafengehen, sondern regelmäßig um ca. 19-20 Uhr) komme ich fast immer unter 150 mg/dl aus der Nacht raus. Aber ich arbeite daran weiter ...
- Auswertungen mache ich mit SiDiary (Desktop, Online und iPhone, super praktisch) und sehe auch in der Statitik die Verbesserungen, wöchentliche Auswertung ist jetzt ein Muss. Nicht nur die Mittelwerte, sondern möglichst geringe Standardabweichungen sind das Ziel!
Da ich keine Lust auf eine Pumpe habe (bisher zumindest, ich beobachte die Infos zum DexCom mit OmniPod ...), kann ich mit der ICT und dem DexCom sehr gut und viel besser als vorher leben.
Ich hoffe, dass diese Eindrücke hilfreich sind.
Viele Grüße
Thomas
Comments for Nie wieder ohne CGMS!
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